Geschicht

Feuerlöschwesen in der Gemeinde Useldingen

Auf Grund der Nachforschungen in den Archiven der Gemeinde Useldingen erhellt, dass in den Jahren nach den Wirren der französischen Revolution der hiesige Gemeinderat darauf bedacht war, das Feuerlöschwesen zu organisieren und zu fördern, ohne jedoch ein regelrechtes Feuerwehrcorps zu schaffen. In einem ausführlichen Bericht über das Feuerlöschwesen kommt derselbe zu folgender bezeichnenden Schlussfolgerung: Sitzung vom 18.12.1824:" Le conseil estime que les moyens pour l'  extinction du feu qu' existent dans la Commune d' Useldange sont suffisant pour assurer le service en cas d' incendie et qu' au surplus la dépense que l' approvisionnement d' une pompe à incendie serait une charge trop agravante pour la commune."

Unterschrieben J.N. Becker , notaire et mayeur, Georges Faber, échevin, Defrang, Rollinger, Gengler, Schroeder, Gaspar, Frantz, membre

Bereits im Vorjahr erliess der Gemeinderat am 23.5.1823 ein Polizeireglement zur Verhütung von Feuersbrünsten, und zwar auf Grund einer Verfügung des „ Mr. Le Prévot du Quartier d' Arlon" sowie des Herren Gouverneur des Grossherzogtums vom 7.2.1823.

Dass trotz Polizeireglement und vorhandenem Löschmaterial das Feuerlöschwesen ungenügend organisiert resp. equipiert war, geht aus folgender Brandkatastrophe hervor:

In der Nacht vom 15. Januar 1863 brach durch unvorsichtigen Umgang mit einer Petroleumlampe im Hause Schonken (heute Haus Molitor) Feuer aus und im Nu stand das Strohdach in lichterlohen Flammen. Mit Windeseile breitete sich das Feuer auf die umliegenden Häuser aus, die ebenfalls teilweise mit Stroh gedeckt waren.
Die ausbrechende Panik unter der Bevölkerung machte ein geregeltes Löschen unmöglich, da zudem wenig brauchbares Löschmaterial zur Verfügung stand. Folgende sechs Häuser mit landwirtschaftlichen Dependenzien sowie sämtlichen Fouuragen und Inventar wurden ein Raub der Flammen: Haus Schonken, Loeschen, Feiereisen, Killen, Entges und Anzia. Die kinderreichen Familien, fast ihrer ganzen Habe beraubt waren auf öffentliche Hilfe angewiesen. In diesen verdienstarmen Zeiten mussten sie sich zum Wiederaufbau in schwerdrückende, langjährige Schulden stürzen. Die Gemeindeverwaltung, der ernsten Lage der Sinistrierten bewusst, berief schon am 16.1.1863 eine Dringlichkeitssitzung ein, und unter Vorsitz des Herrn Distriktskommissars Mongenast wurden die Hilfsmassnahmen organisiert gemäss folgendem Bericht:

Séance du 16 janvier 1863. Le conseil communale convoqué d' urgence sous la présidence de Mr. le Commissaire de district pour aviser aux moyens de venir au secours des incendiés de cette nuit:

Vote en faveur des incendiés un subside extraordinaire de 500.- frs. à répartir par une commission composée du Bourgmestre de la commune et de Mr. le curé Hermann, de Mr. Weyland, membre du conseil, Ant. Jungels, Propriétaire, Eug. Hippert, suppléant du juge de paix, comme secrétaire ;
Désigne en outre pour faire une quête dans la commune au profit des mêmes incendiés, Mr. Hermann, curé à Useldange, Mr. Probst, curé à Everlange, Mr. Stroup, échevin, Mr. Hippert, maire;
Et bien convaincu de la bonne sollicitude du Gouvernement pour les malheureux incendiés, prie Monsieur le Commissaire de district d' intervenir en leur faveur auprès du Gouvernement.
Unterschrieben: Mongenast, commissaire, Hippert, Weyland, Stroup, Becker, Hesse, Faber, Toussaint.
Den Folgen einer solchen Brandkatastrophe eingedenk wurden seitens der Gemeindeverwaltung die notwendigen Massnahmen ergriffen zur Verhütung einer Zweiten.
Das Feuerlöschwesen wurde reorganisiert, eine neue Feuerspritze (Druckpumpe mit Mannschaftsbedienung ) wurde noch im selben Jahre angeschafft und mit den neuen Schläuchen sowie den Löscheimern und sonstigem Gerät in einem extra Lokal in der alten Schule (Everlinger Strasse) zur Aufbewahrung gebracht. Zwecks Bedienung der Feuerspritze sowie der Geräte meldeten sich Freiwillige aus allen Ständen, die eigentlichen Gründer unserer Feuerwehrmannschaft.

Im Jahre 1881 fand eine erste Reorganisation der Feuerwehr statt. Aus dieser Zeit sind Angaben in Vereinsbücher, einheitliche Uniformen (Schippen), Dienstrangunterscheidungen, regelmässige Übungen, usw., zu verzeichnen.

Im Jahre 1907 fand eine zweite Reorganisation der Feuerwehrmannschaft statt. Laut Vereinsbücher waren zu dieser Zeit 34 Mitglieder angemeldet.

Im Laufe der Tätigkeit des Vereins wurden folgende Anschaffungen vorgenommen gemäss Inventarbericht:

1863

1 Feuerlösch-Druckspritze für Mannschafts-Bedienung mit 2 Strahlrohren und kleinem Material
Feuerlösch-Druckspritze von 1863

1890

Einsteckleitern

1900

100 Meter Hanfschlauch, 50 Hanfeimer

1910

20 m gummierte Schläuche mit Storzkupplungen
neue Uniformen,
1 Schlauchwagen mit Handhaspelt
Steigergurte, Beile, Feuerhacken, Rauchbrillen usw.

1911

Eine neue Feuerlösch-Druckspritze, vierrädrig, 12 Mann Bedienung
40 m Schlauch
Strahlrohre

1922

Eine mechanische Magirus Ausziehleiter
Feuerwehrleiter (um 1920)

1928

2 Hydranten mit Schlüssel, Nebellanze, 60 m Schlauch,

1935

 

1941-42

Eine tragbare Motorspritze mit Gerätewagen

1945-54

über 150 m B- und C-Schläuche
1 Fognozi-Nebellanze
1 Hydrant
sonstiges Gerät

1947

Neue Uniformen für 20 Mann aktive Mitglieder

1949

1958
Land Rover mit Schlauchwagen

1966

Ford Taunus Transit
1963
Land Rover Jeep

1971

Schlauchanhänger mit 400 m B und 200 m C

1979

Tanklöschfahrzeug Magirus Deutz TLF 2400

1989

Tragkraftspritzenfahrzeug Ford Transit


1990

Geländewagen Lada Niva

 

1991

1 Schlauchboot
 

1995

1 Plastikboot

1996

Anhänger Saris mit Stromgenerator und
Beleuchtungsgeräten

1997

1 gebrauchte Tragkraftspritze
VW Bus aus Beständen der Polizei

1998

2001

Tanklöschfahrzeug MAN TLF 2000 TAA
TLF

 2008

TSF - Schlauchwagen Anhänger





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